Alles hat seinen Preis

Erinnerungen

brechen oft unangemeldet über einem herein, so wie es irgendwie einen Aufhänger gibt. So schrieb ich gerade vorher in meinen „Fliege“ – Erlebnissen von den Stromsperren nach dem Kriege und wie man sich da unterhalten hat, ich meine, unter welchen Voraussetzungen.

Da waren wir total ausgebombt und wohnten in Reinickendorf und bekamen ein Zimmer mit Küchenbenutzung zugewiesen in einem Neubaublock in einer Wohnung, die von einem Parteigenossen. der Beamter war und auf seine Entnazifizierung wartete, bewohnt wurde. Da durften wir stundenweise auch die Küche benutzten und saßen dann bei Stromsperre und Brennesselspinat bei einem Notlicht, daß wie brennende Schuhcreme mit Docht auf dem Küchentisch stand und vor sich hin stank und blakte, und froren leise vor uns hin.

Ich hatte eine Schulfreundin, die ganz in der Nähe wohnte und die nicht ausgebombt war, denn in Reinickendorf waren kaum Bomben gefallen. Der Rest, den Berlin abbekommen hatte, konzentrierte sich auf die gesamte Innenstadt. Die Eltern und der kleine Bruder waren auch sehr nett, und es war eine relativ junge Familie im Gegensatz zu uns, denn mein Vater war in zweiter Ehe verheiratet und meine Mutter hatte ziemlich spät mit dem Kinderkriegen angefangen.

Also, mal abgesehen von tragischen, komischen, häßlichen und Horror-Erlebnissen weiß ich nicht mehr so recht, wie lange wir mit der Stromsperre leben mußten, aber jedenfalls eine ganze Weile. Da nahm man es nicht so genau mit dem Einlaß in die Filmtheater, und Traute‘s Eltern waren ja unsere Erwachsenenbegleitung, („Einlaß nur in Begleitung Erwachsener“) so daß wir alle gespielten Filme anstandslos besuchen konnten. Außer in der damaligen Zeit war ich kein großer Kinogänger, und später hatte ich eine umfangreiche DVD-Sammlung angelegt und den Genuß für zuhause aufbewahrt.

Aber die Filme von damals, die haben sich eingegraben in das Gedächtnis und das Empfinden wie keine anderen, schon, weil jedes Mal nach dem Kinobesuch eine Wucht von Gefühlen und Empfindungen über uns hereingebrochen war, die wir dann bei Reinemanns am Küchentisch bei Genuß von „Heißgetränk“ seelisch und mental verarbeiteten. Die bereits vorhandenen Lebenserfahrungen hatten uns junge Mädchen reif werden lassen und die keineswegs mit „Trotzköpfchens Mädchentage“ in Einklang zu bringen waren.

„Die Kinder des Olymp“ mit Jean-Louis Barrault
„Rhapsodie in blue“ mit Al Jolson
„Symphonie pastorale“ mit Michéle Morgan
„Die Mörder sind unter uns“ von Wolfgang Staudte
„Der Graf von Monte Christo“ mit Pierre Richard Willm

Nur ein paar Beispiele und wie sie alle heißen bzw. hießen. Wir wohnten in der französischen Besatzungszone und sahen zu der Zeit eine Menge französische Filme, aber bis zum russischen Sektor war es nicht so weit und da sah man dann „Die steinerne Blume“ u. ä., und bei den Amis viele mit Musik und bei den Engländern viel mit Literatur. Nach der Vorstellung lief man dann kilometerweit durch die dunkle Stadt nachhause, außer man mußte durch eine Gegend, wo es gerade Strom gab. Alles in allem war es aber immer ein heiterer Abend. Und dann hatte man noch ein paar andere Klassenkameraden, die andere Filme gesehen hatten, und so hatte man gar keine Zeit, sich über etwas zu beklagen, denn für uns alle waren die persönlichen Umstände Normalität geworden. Und diese Umstände galten keineswegs für alle. Jeder hatte seine Umstände, denn die Menschen waren nicht ein bißchen anders als heute. Menschen eben.

Kleine Ursache, große Wirkung

Kleine Ursache, große Wirkung

Es fing so harmlos an. Mit einer simplen Fliege, die mich mit ihrer Penetranz zum rasen brachte. Sie ist noch da, aber derzeit unsichtbar. Die zweite hatte rechtzeitig das Angebot angenommen und ist durch das geöffnete Fenster entschwunden. Und plötzlich hatte ich es mit den Fliegen. „Die Fliege“ war doch mal so ein Horrorfilm, wo ein Professor Experimente machte und die Fliege dann einen Menschenkopf hatte. Und „Herr der Fliegen“ war der Titel des umstrittenen Buches. Und Sartres „Die Fliegen“ gehörte der Nachkriegszeit an und ist fest mit Erinnerungen an diese verknüpft.

Nach 1945 war das Leben in einer Viersektorenstadt äußerst aufregend und unwahrscheinlich kulturell. Die Besatzer überchlugen sich mit der Verbreitung ihrer Filmkunst, und trotz Stromsperre, die bezirksweise für zwei Stunden galt, konnte man drei Filme an einem Abend sehen, vorausgesetzt, man schaffte es, in den nächsten Bezirk zu eilen. Das war nicht immer ein Stadtbezirk, sondern der nächste Bezirk, wo es für zwei Stunden Strom gab. Und das Eintrittsgeld mußte man sich eben absparen, indem man auf vieles oder alles verzichtete. Die Theater hatten wunderbare Schauspieler und wunderbare Stücke zum aufführen, und in den Bars konnte man wunderbare Musik hören. Und in den Theatern spielten die besten Schauspieler, die berühmtesten Sänger gaben Gastrollen in der Oper. Ganz besonders hatten es die Russen mit Kultura und dafür sehr viel übrig, und die Amis brachten halt die tollste Musik mit und die Zigaretten, die man dann auf dem schwarzen Markt bekam. Beziehungen hatte wir keine, aber ein großes Unterhaltungsprogramm.

Aber in die Zeit fallen auch die Aufführungen von „Die Fliegen“ von Jean-Paul Sartre, der glaube ich, einen ganzen Zeitabschnitt dominierte. Eigentlich hatte er dieses aufrührerische Stück zur Unterstüzung der Volksseele seiner Landsleute geschrieben, um sie zu ermuntern, daß nach Untergang auf jeden Fall ein neuer Anfang eintritt bzw, eintreten muß. So ungefähr. Und die antiken Dramen liefern ja nun fast zu jeder Gelegenheit oder Situationen(schon unter der ständigen Einbeziehung der Götter) eine dankbar und denkbare Grundlage und Vergleiche.

Dann spannt sich der gedankliche Bogen zu der Zeit der Besetzung Frankreichs, wo die Offiziere, die in Berlin auf Urlaub waren, in ihren schicken Ausgehuniformen, die Gattin untergehakt, über die Leipziger Straße flanierten. Die Damen sämtlich im Kostüm und den Fuchs um den Hals. Der Fuchspelz war eine Siegestrophäe aus Frankreich. Die Berliner Luft roch nach Autos, Benzin und Parfüm. Das war wie ein Narkotikum. „Wenn ich groß bin, möchte ich gerne einen Flieger haben“ hatte ich meiner Oma anvertraut. Die gefielen mir in ihrer Uniform am besten.

Nach Agamemnons Tod und der Verschleppung des Orest erfolgt eine lange Zeit der Knechtung und Unterdrückung des Volkes. Das Volk ist unwissend, weil es nicht weiß, daß es frei ist. Und selbst Jupiter sagt, gegen einen freien Geist sind auch die Götter oder der Gott machtlos. Die ganze Atridengeschichte ist lang und blutig, aber welche Geschichte in dieser Welt ist nicht lang und blutig. Ja und die Fliegen, symbolisch, die haben wir ja ebenfalls reichlich. „In der Stadt wimmelt es von Fliegen“ heißt es, und drei davon sind die Erynien.

Ja, ich wäre dafür, „Die Fliegen“ wieder aufzuführen.
Und meine hat soeben gelassen den Text inspiziert, und da sie nicht auf den Bildschirm gekackt hat, ist sie wohl mit allem einverstanden. Ich lasse ihr auch die Gelegenheit eines natürlichen Todes. Lewi

Gesellschaft

Gesellschaft

kann man sich ja leider nicht immer aussuchen, aber eine schweigende ist mir meistens am liebsten. Als ich heute wach wurde, saß eine Fliege auf dem Kopfkissenzipfel. Aber es war eine ziemlich kleine. Die saß da nur. Sie wird ja über Nacht nicht  zusammengeschrumpelt sein. So machte ich das Fenster weit auf, denn die Sonne schien schon ziemlich freundlich, aber es war noch angenehm kühl. Wenn ich Fliege wäre und die Auswahl zwischen Natur und Frühlingsluft und einem Klatsch mit dem Notizblock hätte, würde ich das Fenster wählen. Das tat sie – selbst Fliegen haben ihren Anteil an Intelligenz.

Aber nun ist der Bildschirm an und leuchtet hellblau, und wer hat sich soeben eingestellt und läuft auf dem oberen Rand spazieren? Die von gestern. Und ist auch sofort dem Hieb mit dem braunen Umschlag entronnen. Zwei Waffen liegen griffbereit – keine trifft.

Eine Fliege ist eben eine Fliege. Mann kann es schlecht umschreiben. Es ist doch kein Fluggerät. Eine unbestimmte Abneigung und leichter Horror mach sich breit, wenn ich mich an das Buch „Herr der Fiegen“ erinnere, das mir noch immer einen leichten Schauer über den Rücken jagt. Meine Kinder hatten es zu der damaligen Zeit auch gelesen und dann schauerten wir oft noch Jahre danach gemeinsam, wenn wir uns daran erinnerten. William Golding hieß der Mensch, der diese Geschichte (erdachte?) aufschrieb, die uns ein bißchen das gruseln lehrte. Ich weiß nicht mal, ob es heute noch bekannt ist. Aber man sollte es wirklich lesen.

Meine Fliege, ich nenne sie jetzt mal Madame, geht augenblicklich noch zu Fuß auf dem oberen Rand des Computers spazieren, aber gemessenen Schrittes; nicht so hektisch wie gestern abend. Aber sie fängt ja mal gerade erst mit dem  Training an. Musik gibt‘s heute nicht, sonst gewöhnt sie sich daran. Oder soll ich ihr mal den Fehrbelliner Reitermarsch blasen lassen?

Und ich erinnere mich an Sartres „Die Fliegen“ Die hatten seinerzeit viel Aufsehen erregt. Wo Jupiter dem König Ägisthos die Bitte versagt, Orest zu zerstören (zu zerschmettern.)

„Das schmerzliche Geheimnis der Götter und der Könige ist, daß die Menschen frei sind.
D u, K ö n i g,  w e i ß t e s,  a b e r    d i e   M e n s c h e n  w i s s e n   e s   n i c h t. Wenn einmal die Freiheit in einer Menschenseele aufgebrochen ist, können die Götter gegen diese Menschen nichts mehr tun!

Viele Parallelen hat das Stück. Man sollte „Die Fliegen“ wieder aufführen. Ich laß meine Fliege auch leben. Heute geht sie ganz manierlich oben auf dem Rand hin und her. Und nicht wie eine Irre. Sie hat sicher auch ihr Schicksal und ihre Mission. Ohne sie hätte ich jetzt keine Erinnerungen heraufbeschworen.

Ich werde wieder anfangen, mehr zu lesen. Immer nur dichten und schreiben und fotografieren und reden – jetzt kommt wieder mein Lieblingszitat: Aber ab morgen….. (wie gesagt, da lachen ja die Hühner!)

Hildegard allein zuhaus

  Hildegard allein zuhaus?

Seit gestern nicht mehr! Gemütlich verbringe ich den späten Nachmittag, habe mir für abends etwas vorgenommen und dann auch noch als Krönung etwas für die Nacht eingeplant. Ein paar Stunden ganz nach Lust und Laune, und auch   n u r    f ü r   m i c h ! Also, Kaffee habe ich schon frischen gekocht, telefonieren is nich mehr heute und Hausarbeit und allens solchen Kram: n e i n. Heute nicht !!!. Schon lange nicht mehr Cole Porter gehört. Vertraute Melodien. Der Vorrat:   3  CD‘s, 42 Titel. Der Abend ist gerettet. Dachte ich.

Also, erst kitzelte es mich andauernd am Hals; Was soll das, Ich bin doch nicht nervös? Nach einer Weile habe ich das Gefühl, daß sich meine Haare mitten auf dem Kopf bewegen. Von selbst. Bis gestern war ich doch noch ganz normal? Manche Symphtome treten ja plötzlich auf. Aber dann merke ich, daß sich eine verhältnismäßig kleine Fliege auf die Stehlampe setzt. Wahrscheinlich hat sie sich die Beine verbrannt, denn die Birne war heiß. Na gut, ich habe sie einfach ignoriert. die Wohnung ist große genug, da ist notfalls Platz für und beide. Sie fliegt eigentlich in einem ruhigen, ausgeglichenen Tempo hin und her und ist unentschlossen, wo sie sich nun mal für eine Weile niederlassen könnte. Ich ignoriere das total und schreibe konzentriert weiter.

Plötzlich landet sie unangemeldet auf meinem Handrücken; das kitzelt, denn sie krabbelt – und ich gebe ihr zu verstehen, sie soll machen daß sie wegkommt sonst blüht ihr was. Meine Tierliebe hält sich in Grenzen, überhaupt für alles, was krabbelt oder fliegt und verhältnismäßig klein ist. Na irgendwann war sie verschwunden und ich mit meinen Hobby‘s beschäftigt. So gegen 1 Uhr nachts trafen wir uns dann in der Küche wieder, wo sie andauernd um mich kreiste und offensichtlich noch nicht müde war. Ich hatte auch mit dem Latschen daneben gehauen, und mir war es egal, was aus ihr geworden war. Ich sah sie nicht und ich hörte sie nicht.

Gestern hatte sie sich noch einigermaßen zivilisiert verhalten, aber heute bringt sie mich zum Wahnsinn. Irgendwann heute Mittag erschien sie wieder, und ich war überrascht und erschüttert, denn ich hatte längst gehofft, ihr Leichnam läge in irgendeiner Ecke und würde zu einer Korinte vertrocknen. Seit heute Mittag krabbelt sie andauernd über den Bildschirm herum und dann wieder über den Rahmen des Computers, und wenn ich mit einem dicken Block nach ihr schlage, fliegt sie einfach weg. Auch hatte sie sich gestern sehr träge bewegt, während sie heute wie eine Irre andauernd den Patz wechselt. Mein Unterarm – da landet sie einfach. Das killert. Da, jetzt fliegt sie rum wie verrückt und geht wieder zu Fuß über den ganzen Bildschirm, über den Rahmen. am Rahmen entlang unten – irgendwie hat die überhaupt jeden Respekt verloren. Ich will mich ja nicht selbst vergiften, sonst hätte ich schon längst irgend so eine Gemeinheit gesprüht.

Uberhaupt hat sie bis heute abend ein bemerkenswertes Temperament entwickelt. Immerfort sitzt sie wo anders, aber nicht innerhalb der Wohnung, sondern oberhalb von mir! Soeben hat sie meinen linken Ellbogen verlassen, um wieder einen Fußmarsch über den oberen Computerrahmen zu machen, die Bestie. Die wird einfach nicht müde. Ich werde meine Pläne für heute abend ändern müssen. Also, im Unterschied zu gestern – die kommt mir vor, als hätte sie was eingenommen. Steht doch gar nichts rum? Die rennt buchstäblich über den Bildschirm – ob es die Wärme ist, die sie so wild macht? Ich werde jetzt leise Musik machen. Die Musik kommt aus dem Computer, denn ich habe sie ja mal da rein gespeichert. Sie, die Fliege – türmt jedes mal im rechten Augenblick, wenn ich ihr den dicken Briefumschlag überbraten möchte. Vielleicht bin ich nicht schnell genug. So eine zermanschte Fliege auf dem Bildschirm – ach nö!,

Ich versuche es mal mit Jim Reeves. Der ist so sanft, vielleicht wird sie müde. Noch rennt sie hier wie irre auf dem Computer hin und her – warum fliegt sie nicht mal wieder – hat doch Flügel. Wie lange lebt denn so eine Fliege? Hoffentlich ist sie morgen weg. Ich gehe jetzt in das andere Zimmer und werde lesen. Wehe, wenn die da auch noch auftaucht. soll sie hier weiter ihre Spaziergänge machen. (Sie ist wieder entkommen. Der Briefumschlag ist schon ganz krumm.)

Also, ohne Flachs: die rennt wie wildgeworden über den großen Bildschirm hin und her, Das ist doch keine Fliege, das ist eine Laufe. Das hält ja nicht mal Jim Reeves  aus.

Wunderbare Erbschaften

Mein Bruder, der vier Jahre jünger war als ich, ging öfter für ein altes Ehepaar, das in der vierten Etage wohnte, einkaufen. Der Mann war wohl gelähmt und die Frau schon ziemlich unbeweglich. Und abends ging er dann auch mal „nach oben“, und dann spielten sie zusammen Sechsundsechzig oder erzählten sich was. Bei uns war es ja langweilig, denn mein Vater war sehr krank und meine Mutter hatte mit dem Haushalt zu tun; und wenn Pappa wieder im Krankenhaus war, dann mit den Besuchen.

Ich war bereits berufstätig und arbeitete zu der Zeit in einem Adressenverlag. Muß so um 1950/51 gewesen sein. An einem Samstag Abend kam mein Bruder freudestrahlend mit einer riesigen Kiste, die mit einer Tischdecke abgedeckt war, nach unten und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Wir haben etwas geschenkt bekommen“ erläuterte er freudestrahlend den Umstand und stellte das ziemlich schwere „Geschenk“ ächzend auf den Wohnzimmertisch. Nachdem er mit zackigem Voilá die blau-weiß gewürfelte Tischdecke vom „Geschenk“ entfernte, kam ein ziemlich kompaktes Telefunken-Radio in einem schönen Nußbaumgehäuse zum Vorschein. Das hatte er sich mit seinen Besorgungen und Gefälligkeiten verdient, denn die alten Leutchen hatten von ihrem Sohn eine neues Gerät bekommen. Der wohnte in Frohnau und kam jeden Monat einmal zu Besuch.

Es begann nun eine wunderbare Zeit für mich, denn abends war mein Bruder nicht da und meine Eltern wohnten in dem kleinen Zimmer oder saßen in der Küche, denn da war es warm. Musik, Nachrichten, verschiedene Sender, Hörspiele – die Welt kam ins Haus. Klarer Empfang – Unterhaltungssendungen. Und Lautstärke. Da mußte ich mich zurücknehmen, sonst gab es Ärger. Den gab es sowieso, denn es war ja „sein“ Geschenk, ich durfte allerdings mal – aber nur bei entsprechender Gegenleistung. So ist das wohl üblich unter Geschwistern. Dann nahm ich ihn gnädiger Weise mit auf die Industrieausstellung, da hatte er sich dann drei Pfund Prospekte mitgenommen und zuhause studiert, was es alles so gab.

Es war noch viel wieder aufzubauen in Berlin, und ich habe zwar noch alle Erinnerungen weitgehend im Kopf, aber nicht mehr so genau die zeitliche Abfolge. Oft gingen wir in Eintracht in eines der beiden Flohkinos in der Nähe, aber auch in ein „Lichtspielhaus“, das renoviert worden war, und da nahmen wir die Gelegenheiten oft wahr. Ein paarmal waren wir auch in Ostberlin im Kino, aber es hatte immer ein unsympathisches Gefühl hinterlassen.

Es war die Zeit der tollen Filme, von denen man später noch jahrelang träumte und sie auch nie vergessen konnte. Und Gesprächsthemen natürlich, denn inzwischen hatte sich auch wieder ein kleiner Freundeskreis gebildet. Davon abgesehen unterhielten wir uns sehr gern mit Erwachsenen, denn durch unsere Eltern und unser zuhause waren wir oft bei vielen Themen sattelfest.

Inzwischen hatte man in Ostberlin das Stadtschloß gesprengt. Das hatte uns sehr betroffen gemacht. So verschwand nach und nach eine Erinnerung nach der anderen. Da die Kinobesuche meist nur eine Mark pro Nase kosteten, nahmen wir dann gerne mal die Mama mit, weil sie bezahlte. und da setzten wir und ziemlich weit nach hinten. Weil sie immer noch mal mußte und auch gerne Bonbons au8 einer Cellophan-Tüte aß. Das hörte man durch das ganze Kino; aber die Mißbilligungsäußerungen prallten total an ihr ab, als ob es sie überhaupt nichts anginge. Nachdem man Werbung und Wochenschau über sich hatte ergehen lassen, begann endlich der Film und mein Bruder nahm ihr kurzerhand die Bonbontüte weg und steckte sie in seine Jackentasche. Aber eine Weile hörte man dann noch das knacken, wenn sie den Rest des Bonbons zerbiß. Und dann endlich: René Clair – Cayatte – Cocteau – Adolf Wohlbrück im Reigen, der Reihe nach die Kinos besucht -, hinterher stundenlang diskutiert, erklärt und mehr oder weniger begeistert – meistens mehr.

Und dann wieder nachhause zu unserem kranken „Häschen“. Meine Mutter hatte meinen Vater immer „Häschen“ genannt, und er sie „Mullekin“ oder „Kleiner“, weil sie klein war. Einmeterneunundvierzig. Und als unser Pappa dann alt und sehr krank war, war er unser aller Häschen. Geduldig, weise und verständnisvoll. Dann überschlugen wir uns natürlich, um wärmstens über das gesehene zu berichten und auch über die Neuigkeiten aus der Wochenschau. Während dieser Zeit machte ich auch eine Erbschaft, so daß ich nun mit meinem Bruder konkurrieren konnte. Eine Kusine, die mit einem Ami befreundet war, schenkte mir einen Stapel LIFE Magazine und einen Stapel Reader‘s Digest auf english. Also, zunächst sahen wir uns schon mal die Bilder an. In der Schule hatte ich kein English. Aber dann in der Handelsschule, als ich den Adressenverlag aufgab. Oder er mich. der machte nämlich pleite.

Das Neueste vom Tage

Das Neueste vom Tage

hatte so ein kleines Radio ja auch nicht immer zu bieten, speziell, wenn es sich um Regionalnachrichten handelte. Da erfuhr man eigentlich nur unter der Hand, wenn man einschlägige Verbindungen hatte oder sonstwie gesellschaftliche Anerkennung, was so rund herum um einen passierte und unter Umständen von entscheidender Tragweite war.

Man konnte, wenn man wollte, ganz schnell in Erfahrung bringen, daß Frau Fritsche in dieser Woche schon zum zweiten Mal zu ihrer Schwester in den Oststsektor fuhr, und zwar über Warschauer Brücke. Ein sicheres Zeichen war dafür, daß sie den grünen Tirolerhut mit der  Kordel und der kleinen Feder an der Seite trug. Den trug sie grundsätzlich, wenn sie zu Lydia fuhr. Weil deren Mann „Forstbeamter“ war.  (Der sammelte in den Wäldern rund um Berlin Reisig ein, damit sie Brennmaterial hatten für den Winter. Und wenn er Pilze fand, dann brachte er diese in einem kleinen Korb mit nachhause. Und Lydia und Hertha kontrollierten dann mit den Abbildern in einem dicken Pilzbuch, ob auch nichts giftiges darunter verborgen war.

Na, da wußte man doch gleich Bescheid. Und wenn  I-vonne mit einem kleinen Stöckchen und Spucke am Rinnstein saß und mit dem vorhandenen Dreck Eierpampe machte, hatte selbst der Ahnungsloseste auch ohne die hämische Bemerkung der Blumenfrau, wenn sie die paar ausgestellten Blumentöpfe auf der Straße goß, mitbekommen, daß der Kohlenmann Besuch hatte. So eine Blondierte und det kleene Meechen. Wer weiß, wer die is – vielleicht seine Schwester. Aber manchmal saßen sie auch auf den Stufen zum Kohlenkeller und tranken eine weiße Flüssigkeit aus kleinen Gläsern. „Dit is‘ Wodka, kannste wetten!“ klärte der Blumenmann seine Blumenfrau auf.

Wir waren zwei Monate vor Kriegsende total ausgebombt, und total meine ich total. Außer unserer Haut und dem kleinen Koffer mit den Papieren besaßen wir nichts. Aber wir bekamen dann vom Staat jeder eine Wolldecke, eine Armbanduhr und ein paar wollene Handschuhe. Nachdem wir ein Vagabundenleben hinter uns gebracht hatten, bekamen wir Wohnraum in Kreuzberg, wo in Berlin SO 36 noch eine beachtliche Zahl Wohnhäuser stehen geblieben war. Da mußten die Ureinwohner eben zusammenrücken, aber – keine Sorge. Die hießén uns und noch ein paar andere auf keinen Fall herzlich willkommen. Da mußte man schon Zähne zeigen und unmißverständlich klar machen, daß man Berliner war. Und zumindest auch über einen erweiterten Horizont verfügte. Man mußte sich Respekt verschaffen – aber nicht auf die brutale Tour. Manche taten das ja, aber unser Stil war es nicht.

Trotz vieler Wiedrigkeiten hatte man sich nach Jahren zusammengerauft und war in dieser historisch gewachsenen Umgebung heimisch geworden. „Wie‘n Stiefmütterchen unter Pissnelken, wennickma so sagen darf“ meinte der Kohlenträger wenn er die Briketts für den Winter heraufschleppte, die wir auf dem Korridor aufstapelten,  damit sie nicht aus dem Keller gestohlen wurden. Der Kohlenträger hieß Matze und verdiente sich mit schwerer Arbeit sein Geld, um die Familie über Wasser zu halten.

Im Nachbarhaus gab es eine Gardinenspannerei, deren Ladentür bei schönem Wetter immer offen stand. Und in der geöffneten Tür die „Spannerin“, der buchstäblich nichts entging. Selbst Hintergründe wurden lückenlos aufgeklärt, weil sie in besonderen Fällen einem harmlosen Fußgänger blitzschnell den Weg versperrte und erbarmungslos alle notwendigen Einzelheiten zu bestimmten Vorkommnissen aus ihm herauspreßte. Selbst auf der gegenüberliegenden Straßenseite war man vor der Verfolgung nicht sicher, weil sie über den Damm hinweg noch rechtzeitig das Opfer stoppen konnte. Früher kam höchstens alle drei Stunden mal ein Auto vorbei, heutzutage muß man bis zur Ampel gehen, sonst steht man nach drei Stunden noch am Straßenrand. Wer klug war und meinte, er könne irgendetwas von irgendetwas wissen, machte, falls zeitlich einzurichten, eben einen Umweg um den ganzen Block. Aber – wer weiß denn wirklich,m was er wovon weiß, wenn er nicht weiß, was sie wissen wollte? Das sind Dinge, die einen beschäftigen,

Und wenn man dann jemand trifft, dem ähnliches widerfuhr, stellte man sich in einen Hauseingang und diskutierte das Thema. Da gesellten sich schon mal noch ein paar Leute hinzu, und schon schlugen die Informationen einen ganz anderen und unbeabsichtigten Weg ein. Na, bis die Tage, Heute habe ich keine Lust mehr, noch irgendjemanden zu treffen. Da ergeben sich doch noch reichlich Gelegenheiten.

Wenn es mal eine wäre, eine Geschichte

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, und vor ein Leben in Sorglosigkeit das Finanzamt.

Nachdem nun dankenswerterweise die halbe Welt meine Gedichte im Internet liest, meine Fotos ansieht und teilweise auch begeisterte Urteile abgibt, habe ich heute mit meinem Verlag telefoniert, der die wirklich wunderschönen Bücher druckt.

Nun habe ich heute erfahren, daß die Abrechnung der E-Books sich verzögern wird und daß von den wirklich wunderschönen Büchern in einem Jahr bei der Auswahl von sechs Bänden 7 Stück im Buchhandel verkauft wurden. Der Buchhandel will sie nicht. Sie passen nicht in ihr Sortiment. Und Lyrik geht nicht und ist überhaupt nicht gefragt.

Aber mein ehemaliger Steuerberater hat eben aus mir eine selbständige Unternehmerin gemacht, was ja eigentlich auch beabsichtigt war. Weit über 500 Leser folgen inzwischen meinem Blog, und wenn nur einige einer kleinen Nichte, einer interessierten Freundin oder einer netten Kollegin mal eine Aufmerksamkeit zukommen lassen wollten, dann sollten sie vielleicht mal in einen Bücherladen gehen und einfach ein Buch bestellen beim Verlag, der liefert aus und liefert sogar direkt.

Dann könnte man vielleicht dem Finanzamt mitteilen, nu wartet mal noch ein bißchen,  irgendwann wird die Rakete schon steigen.

Meine Güte, was muß man alles über sich ergehen lassen.

Berlin, den 13. April 2014

L E W I

(Würde auch gerne sagen: April-April, sind aber leider Tatsachen)

Auf meiner Seite „Veröffentlichungen“ sind alle Werke und E-Books einzeln aufgeführt
mit ISDN Nummer usw,

Die verschwundene Wirtin

(Eine gereimte Geschichte)

Der Herr Hans-Joachim Krause
machte gerade eine Pause.
Er war erschöpft, fühlte sich matt.
Wenn man noch nicht geschlafen hat,
weil allzuviel passiert, geschehen
(man hatte bisher noch kein Land gesehen),
dann kam ein Leerlauf. So wie in diesem Falle.
Der arme Kerl war hungrig, müde, fix und alle.

Nun saß erwartungsvoll er im „Tiroler Stübchen“.
Die Wirtin hatte zwei sehr hübsche Grübchen,
und brachte ihm ein Bier und auch die Speisekarte.
Sehr dicht bei ihm blieb sie nun stehen und harrte
auf die Bestellung in Bezug auf seinen Appetit.
Sie zückte gleich den Griffel und schrieb mit.
„Mann, du hast ja Hunger wie ein junger Bär!
Ein starker Mann! Ja, das gefällt mir sehr.“

Hans-Joachim hob erstaunt die rechte Augenbraue,
ob er Augen und den Ohren wirklich noch vertraue.
„Na Mädel, dann beeil dich, bring’ mir was zu essen,
ich habe lange Zeit kein Menschenfleisch gefressen!“
Dann rollt’ er mit den Augen, ließ ein Knurren hören.
Die Wirtin ließ davon sich nicht ein bißchen stören.
„Ich werde dich verwöhnen, werde dich versorgen.
Es sind noch viele Stunden bis zum frühen Morgen!“

Der Ha-Jo war nicht gerade eine ängstliche Natur.
Verstohlen blicke er auf seine wasserfeste Armbanduhr.
> Ich habe keine Lust auf unvorhergesehene Abenteuer.
Ich bin ein liebevoller Ehemann, sogar ein treuer <
Dann ließ er sich nun das Bestellte bestens schmecken,
nahm sich ein Zimmer, sagte: Sechs Uhr dreißig wecken.
Er war todmüde, stöhnte leise noch: Au weia.
Dann plumpste übermüdet er nun endlich in die Heia!

Er hatte gut und fest geschlafen, viele Stunden,
und die Erholung, dringend nötig, auch gefunden.
Es war noch früh, was ihm dezent verraten hat
von seiner Uhr, matt leuchtend, nun das Zifferblatt.
Im Stiegenhause hörte man jetzt ein Rumoren.
„Nanu, hab’ ich denn etwas an den Ohren?“
Es war auf jeden Fall knapp vor dreiviertel Viere,
da bummerte es heftig an die Zimmertüre.

„Sofort öffnen! Öffnen Sie! Hier spricht die Polizei!
Ein bißchen hurtig bitte, ich zähle jetzt bis drei!“
Ehe sich der Hans-Joachim aus dem Bett gequält,
hatte die Polizei bereits auch schon bis drei gezählt.
Er war gerade bei der Türe angekommen,
als die Polizei den Anlauf hat genommen
um in das Zimmer mit vereinter Kraft zu stürmen.
Sie hatten sicher Angst, der Hajo könnte türmen.

Durch den Anlauf nun mit ungebremster Kraft,
hat die Polizei es aber leider nicht geschafft,
den Lauf zu stoppen. Und nun fielen, ach wie nett,
zwei Ordnungshüter ganz erstaunt in Hans-Joachims Bett.
Respekt einflößend und mit ernster Miene
betrat Klawitter eindrucksvoll nunmehr die Bühne.
„Nanu, Herr Kommissar, ich bin ja wirklich platt.
Hätten Sie vielleicht ne Story für unser „Abendblatt?“

„Was machen Sie denn hier, mein lieber Krause?
Um diese Zeit, sollte man denken, sind Sie doch zuhause!“
Es stellte sich heraus. wie Kommissar Klawitter sagte,
als Krause nach dem Grund des Überfalles fragte,
daß man die Wirtin, Annerose, konnte mehrmals sehen
gestern Abend längere Zeit und oft bei ihm halt stehen.
Man deutete nun dies als den Beginn, nicht wahr,
von einem Techtelmechtel. Is doch logisch, klar?

Jedoch war Annerose nun seit Stunden nicht zu sehen.
Sie war verschwunden. Niemand konnte es verstehen.
Im „Tiroler Stübchen“ waren die Gäste lange schon
gegangen. Wie eben man so sagt: Auf und davon!
Und keine Wirtin weit und breit war nun zu sehen,
das konnte Alois, das Hausfaktotum, nicht verstehen.
Man dachte ja nun nicht, der Hans-Joachim hätte…
normalerweise gehört man ja um diese Zeit ins Bette…

Jedoch war er der Letzte sozusagen, der sie sah…
Jetzt isse weg! Daß man ihn fragt, das ist doch klar…
„Das ist schon klar, Klawitter“ sagt darauf nun Krause,
dann denkt er traurig an sein warmes Bett zuhause.

„Kein Grund“ sagt Krause, „mitten in der Nacht wie wild
hier reinzuplatzen. Wie immer, sind Sie nicht im Bild!“

„Die Polizei ist überlastet, glauben Sie das, Krause.
Ich wäre lieber auch bei einer Frau zuhause!“
Bei ihrer Plauderei hatten die Zwei nun unterdessen
mit Absicht oder aus Versehen ganz vergessen,
die beiden Ordnungshüter aus Krauses Bett zu jagen.
Die schliefen wie zwei Engel, kann man wirklich sagen.
Die waren mitgekommen, den Kommissar zu unterstützen.
Wenn es gefährlich wurde, konnten sie ihn schützen
.
„Na Krause“ fragte nun Klawitter, „fällt Ihnen etwas ein?
Wo könnt’ die Frau abhanden nun gekommen sein?
Im Heizungskeller war sie nicht, auch nicht auf der Toilette.
Sie lag, auch nicht zu zweien, in ihrem eignen Bette.
Sie war nicht auf dem Boden, nicht in der Wäschekammer.
Und prominente Gäste zur Zeit ja keine ham ma!“
„Ja ja“ sagt Krause, „das ist wirklich eigenartig. Mysteriös!
Ich möchte erst mal einen Kaffee, sonst werde ich nervös!“

Beim Zimmerservice hatten sie sich nun für teures Geld
gleich viermal gut und reichlich Frühstück erst bestellt.
Das dauerte! Es war ja noch sehr früh am Morgen.
Die mußten wohl die frischen Brötchen erst besorgen.
Und Kaffee kochen. Das dauert wirklich ewig, meine Güte!
Mahlen die von Hand? Den gibt’s gemahlen in der Tüte!
Die Polizisten hatten auch schon ausgeschlafen
und merkten, daß sie bitterböse Blicke trafen.

Dann klopft es endlich an der Tür. Auf einem riesigen Tablett
wird Frühstück nun serviert, reichhaltig und komplett.
Ein kleiner weißer Zettel liegt noch neben einer Tasse.
Den fand man morgens früh! Am Boden! Neben der Kasse!
Der Wind hat ihn wohl dahin geblasen.
Man hatte ihn einfach liegen lassen.
Kein Verlaß auf’s Personal.
Nicht mehr wie früher! Das war einmal!

Na gut. Mal lesen. Wer hat ihn geschrieben?
Wo ist denn die Wirtin, Annerose, geblieben?
„Ich muß schnell weg. Ich hole meine Mutter.
Gebt dem Hund und auch der Katze bitte Futter.
Der Zug kommt, niemand weiß noch, ob und wann..
so ist das heutzutage bei der Eisenbahn…
Kommt Mutter an, dann gehen wir ins Hotel.
Bis wir zuhause sind, ist’s längst schon hell.“

„Na, das ist ja gediegen“ sagt ärgerlich Klawitter
und seine Stimme klingt sogar ein wenig bitter.
„Da haut sie einfach ab so mitten in der Nacht.
Wie hat sie dieses denn so schnell vollbracht!
Ich kann im Kopf das alles nicht mehr einsortieren.
Am besten wird es sein, ich lasse mich bald pensionieren!“
„Sie sagten doch, der Wagen war zur Inspektion!
Wahrscheinlich war er ja inzwischen fertig schon.

Dann hat ein Gast sie sicher mitgenommen,
da ist sie rechtzeitig zum Bahnhof noch gekommen.
Und heute, sozusagen dann am Tage
holt sie ihr Auto ab: ganz ohne Frage.
Da läd sie dann die Mutter und den Koffer ein.
Bei Tageslicht wird sie bestimmt wieder zuhause sein.“
„Mensch Krause“ sagt Klawitter. „Alle Achtung!“
>Nun ja! Ich leide nicht an geistiger Umnachtung <.

„Das gibt ne Story, für’n Leser und für’n Redakteur.
Ich motz das bißchen auf, dann gibt’s was her.
Dann fahr ich aber heim zu meiner Haselmaus.
Ich bin totmüde. Nie schlaf ich mich richtig aus!“
„Sie, lieber Krause, kehren heim in Ihren Hafen.
Wer will schon einen Polizisten. Ich muß alleine schlafen!“
„Klawitter, fangen Sie nicht an jetzt noch zu wimmern.
Ich werde diesbezüglich mich darum mal kümmern.

Die Renate, die gute Seele unserer Redaktion,
schwärmt voll Begeisterung von tollen Detektiven schon.
Ich werde ihr von Ihnen mal etwas erzählen;
wie Sie sich mit den Kapitalverbrechern quälen….“
„Sie sind ein Schweinehund, mein lieber Krause –
wir machen bei Gelegenheit mal eine Sause……!“